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Ruhe beim Hund: Warum ein Arbeitshund kein Buddha werden sollte
Als Hundebesitzer kennst du sicherlich einen der klassischen Ratschläge: "Ein Arbeitshund braucht viel Auslastung und muss ständig beschäftigt sein" oder „In den ersten Jahren lernt der Hund Ruhe und darf noch nicht arbeiten.“ Heute dreht sich alles um die Balance zwischen Aktivität und Ruhe – insbesondere bei Hunden, die für Arbeit und Aktivität gezüchtet wurden.
Ständige Beschäftigung oder bedingungslose Ruhe?
Vor etwa 20 Jahren hieß es, Arbeitshunde wie der Border Collie müssten ständig beschäftigt sein. Es galt als quasi unumstößlich, dass diese Hunde immer etwas zu tun haben müssen. Heute erleben wir eine Gegenbewegung. Überall wird betont, dass Hunde lernen müssen, zur Ruhe zu kommen. Das ist nicht falsch – gerade für Arbeitshunde ist es entscheidend, auch zu entspannen. Doch das andere Extrem ist ebenfalls nicht richtig. Ein Arbeitshund sollte nicht zu einem Buddha oder Couch-Potato gemacht werden.
Arbeitshunde haben eine natürliche Neigung, immer aktiv zu sein. Diese Energie darf nicht unterdrückt werden, doch gleichzeitig sollten sie nicht überdrehen. Es geht vielmehr darum, ihre Energie in die richtigen Bahnen zu lenken.
Auslastung muss gelernt werden, ohne den Hund hochzufahren
Es gibt eine klare Unterscheidung zwischen Auslastung und Ruhe. Dein Hund sollte lernen, sich zu beschäftigen, ohne dabei zu überdrehen. Gleichzeitig sollte Ruhe gelernt und erlebt werden und nicht nur durch Auslastung müde gemacht werden.
Auslastung kann helfen, aber allein durch ständige Aktivität lernt dein Hund nicht, zur Ruhe zu kommen. Das Erlernen der Ruhe erfordert gezieltes Training und Erfahrungen, in denen er lernt, in verschiedenen Situationen entspannt zu bleiben.
Wie kann der Hund Ruhe lernen
Ruhe kann nicht erzwungen werden, sie muss erlebt und gelernt werden
Vergleichbar mit einem hibbelnden Kind im Kino oder einem aufgeregten Jugendlichen vor dem ersten Date, muss auch dein Hund lernen, sich zu beruhigen. Es ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert.
Es gibt gezielte Übungen, die deinem Hund helfen können, Ruhe zu lernen und zu erleben. Ein Ruhe-Signal für verschiedene Orte oder Stressabbau durch gezielte Bewegungen wie Fußarbeit sind dabei hilfreich.
Auslastung passend wählen
Auslastung ist mehr als nur körperliche Bewegung. Es beinhaltet auch das Erleben und die Kontrolle verschiedener Umweltreize, ohne dabei hochzufahren. Wenn du eine passende Auslastung für deinen Hund wählst, die auf das Konto der Ruhe einzahlt, dann hast du eine Win-Win-Situation.
Fazit
Ruhe ist eine ebenso wichtige Fähigkeit wie Auslastung für Arbeitshunde. Es ist unfair dem Hund gegenüber, seinen natürlichen Drang zur Aktivität zu unterdrücken. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sie lernen, sich zu entspannen. Die Balance zwischen Aktivität und Ruhe ist der Schlüssel – eine ausgewogene Mischung, die ihrem Naturell entspricht und gleichzeitig für ein harmonisches Zusammenleben sorgt.