P168: Futter im Dummytraining – Hilfe oder Hindernis?

März 13, 2025


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In der Hundewelt gibt es viele Diskussionen darüber, welche Trainingsmethoden „richtig“ oder „falsch“ sind. Besonders im Dummytraining ist die Verwendung von Futter als Belohnung bei vielen Trainern verpönt. Aber warum eigentlich? Und was sind die Vor- und Nachteile? Lass uns das Thema genauer betrachten.

Warum ist Futter im Dummytraining so umstritten?

Die Ablehnung von Futterbelohnungen hat wahrscheinlich historische Wurzeln. Dummytraining stammt ursprünglich aus der Jagdausbildung und war lange eine ernste Disziplin, in der Hunde ein Werkzeug waren und es nicht um den Spaß am Tun ging. In diesen traditionellen Kreisen galtdie Überzeugung, dass ein Hund nur aufgrund von klaren Regeln und Strafe bei Nichtbefolgen ausgebildet werden kann.

Vor- und Nachteile von Futter im Dummytraining

Vorteile

Klarer Marker für gutes Verhalten
Hunde lernen am nachhaltigsten durch positive Verstärkung und selber herausfinden. Futter hilft dabei, das richtige Verhalten exakt zu markieren, damit der Hund versteht, was er wiederholen soll.

Geeignet für Anfänger
Gerade für weniger erfahrene Hundehalter ist Futter ein leicht anwendbares Mittel, um den Hund gezielt zu bestärken.

Alternative zu Körperkontakt oder Lob
Viele Hunde mögen es nicht, während der Arbeit gestreichelt zu werden. Auch verbales Lob kann schnell überhört werden, da Hunde viel stärker auf visuelle und geruchliche Reize reagieren.

Hilfe bei schwierigen Aufgaben
Futter kann als Ablenkung genutzt werden, um Teile einer Aufgaben zu erleichtern, die der Hund noch nicht vollständig bewältigen kann.

Hilft bei weniger motivierten Hunden
Nicht jeder Hund bringt von Natur aus eine hohe Arbeitsmotivation mit. Futter kann für viele Hunde eine wichtige Motivation sein.

Nachteile

Gefahr der Ablenkung
Besonders verfressene Hunde können in einen „Hirn-Aus-Modus“ verfallen, wenn sie Futter sehen. Sie müssen lernen, trotz der Belohnung konzentriert zu bleiben.

Falscher Umgang mit Futter
Viele Hundehalter nutzen Futter nicht gezielt als Bestätigung, sondern stopfen es einfach „rein“. Dann verliert es seinen Wert und könnte genauso gut weggelassen werden.

Ausschleichen muss geplant werden
Damit der Hund nicht dauerhaft auf Futter als Belohnung angewiesen ist, muss es bewusst reduziert werden.

Nicht für jeden Hund geeignet
Es gibt Hunde, die nicht gerne fressen. Für sie ist Futter keine Belohnung, sondern kann sogar als unangenehm empfunden werden.

Wie du Futter sinnvoll im Dummytraining einsetzen kannst

Wenn du dich entscheidest, mit Futter zu arbeiten, gibt es einige Punkte, die du beachten solltest:

🔹 Futter gezielt einsetzen: Verwende es nur als klare Markierung für korrektes Verhalten und nicht wahllos.
🔹 Ausschleichen planen: Reduziere die Häufigkeit der Futtergabe schrittweise, sobald dein Hund die Übung sicher beherrscht.
🔹 Belohnung individuell anpassen: Nicht jeder Hund ist gleich. Manche arbeiten für Spielzeug oder verbales Lob besser als für Futter.

Was tun, wenn du ohne Futter trainieren möchtest?

Es gibt viele Alternativen zur Futterbelohnung. Wenn dein Hund ohnehin zuverlässig arbeitet, brauchst du keine zusätzlichen Bestätigungen. Aber wenn du ihn belohnen möchtest, kannst du Folgendes nutzen:

🟢 Spiel oder Beute: Manche Hunde lassen sich mit einem kurzen Ballspiel oder einem Ziehspiel gut motivieren.
🟢 Soziale Bestätigung: Manche Hunde genießen es, wenn sie nach einer Übung ausgiebig gelobt oder gekrault werden.
🟢 Motivation aus der Aufgabe selbst: Manche Hunde brauchen keine Belohnung, weil die Aufgabe an sich schon eine Bestätigung für sie ist.

Fazit: Jeder muss seinen eigenen Weg finden

Ob du mit Futter trainierst oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung. Wichtig ist, dass deine Methode bewusst wählst und richtig einsetzt.

🍖 Futter ist nur ein Werkzeug – wie jedes andere auch. Es kann richtig oder falsch eingesetzt werden.
🐕 Jeder Hund ist anders – was für den Hund eine Belohnung ist, entscheidet der Hund nicht der Mensch
💡 Respekt im Training – niemand sollte wegen der Wahl seiner Trainingsmethode verurteilt werden.

Ich wünsche mir eine Hundewelt, in der jeder seine eigene Methode finden kann, ohne sich für seine Entscheidung rechtfertigen zu müssen. Lass uns voneinander lernen, anstatt uns gegenseitig niederzumachen. 😊


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Susanne

Gründerin der Hundeschule Jagdfieber

Seit über 10 Jahren bringe ich in der Hundeschule Jagdfieber Mensch-Hund-Teams das Dummytraining bei. 


Ich habe mich voll und ganz auf das Dummytraining spezialisiert und unterrichte es hauptsächlich online in meinen Kursen und dem Mitgliederbereich "Team Jagdfieber".


In meiner kostenlosen Trainingsgruppe Jagdfieber schicke ich dir jeden Freitag eine Mail mit Infos zum Podcast oder mit einer extra Trainingsaufgabe für dich zu Hause.


Es ist so ein toller Sport und möchte dich dabei begleiten, ihn zu verstehen und zu genießen.

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